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Leben ist Bewegung
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und Bewegung ist Leben!
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Was sind aktive podologische Einlagen?
Die Podologie ist eine Einlagentechnik,
die mit herkömmlichen Einlagen nicht zu vergleichen ist. Durch
aktive podologische Einlagen werden Muskelketten am ganzen Körper
so aktiviert, wie sie bei normalen statischen Verhältnissen
am Bewegungsapparat funktionieren. Durch verschiendenste Umstände
kann es zu Veränderungen der Köperstatik (Haltung) kommen.
Die Fußstellung spielt bei der Aufrichtung eine wesentliche
Rolle, wie man sich leicht vorstellen kann. Wenn sich die Basis
(Fundament) von der Positionierung her ändert, muss sich der
Körper nach oben hin zwangläufig anders ausrichten, wenn
er nicht umfallen will. Der schiefe Turm von Pisa kann nicht reagieren
- er wäre eines Tages umgestürzt, wenn man ihn nicht gestützt
hätte.
Der Mensch ist ein vielgliedriges
System, bestehend aus vielen Knochen, Gelenken und Muskeln, das
noch dazu von einem unglaublich leistungsfähigen "Computer",
unserem Nervensystem, gesteuert wird. Zu allem Überfluß,
oder Gott sei Dank, können wir uns auch noch fortbewegen!
Technisch gesehen bestehen wir aus
zwei beweglichen Säulen (die Beine), auf denen ein relativ
starrer Block lagert (das Becken). Auf diesem Block steht mittig
ein fragiler Turm aus vielen einzelnen Gliedern (die Wirbelsäule),
die am oberen Ende eine Kugel (den Kopf) trägt. Um das System
noch mehr zu fordern, hängen noch zwei seitliche Greifarme
(die Arme) realtiv lose gelagert an einem Korb (Brustkorb), der
auch an der Wirbelsäule hängt.
Dieses System ist realtiv stabil,
wenn wir auf zwei Beinen stehen. Beim Gehen und Laufen befinden
wir uns allerdings ständig nur auf einem Bein und müssen
dieses Gebilde dauernd ausbalancieren. Man kann sich vorstellen,
dass das vor allem deshalb nicht ganz einfach ist, weil das jeweilige
Standbein nicht in seiner Verankerung zur Mitte (unter die Wirbelsäule)
rutscht.
Einen Teil der Stabilität übernimmt
unser passiver Bewegungsapparat (Knochen, Bänder, Gelenksstrukturen
usw.), aber einen Großteil der Arbeit muss die Muskulatur
übernehmen, sonst wären wir zu starr und unbeweglich.
Die Muskeln können aber nur Zug ausüben, wenn sie sich
zusammenziehen. Muskeln können keine Stütze geben, also
nichts verstreben! Wir haben daher ein ausgeklügeltes Verspannungssystem
(im positiven Sinne), das uns im richtigen Moment im Gleichgewicht
hält.
Wo können Fehler auftreten?
Trendelenburg – ungenügende
Schwerpunktverlagerung - Duchenne
  
Beim Trendelenburgphänomen
sinkt der Rumpf auf der Standbeinseite zusammen und das Becken
fällt auf der Spielbeinseite nach unten. Zustande kommt dieses
Phänomen durch die mangelhafte Spannung von verschiendenen Muskeln
am gesamten Bein.
Das zweite Bild zeigt eine unzureichende Schwerpunktverlagerung.
Der gesamte Körper steht in der Standbeinphase schräg
nach der anderen Seite hin. Das heißt eben, dass der Körperschwerpunkt,
nicht über das Standbein gebracht wird. Man fällt mehr
oder weniger in den nächsten Schritt hinein. Die Betroffenen
merken aber davon nichts, weil man ja nicht plötzlich während
des Gehens in der mittleren Standbeinphase stehen bleibt. Würde
man das in dem Fall machen, fiele man auf die Seite.
Diese beiden Ausweichbewegungen sind typisch bei Knick-, Senk-,
Spreiz-, Plattfuß zu beobachten und kommen auch in Kombination
vor.
Das Duchennehinken sieht man hauptsächlich bei insuffizienter
Gesäßmuskulatur. Genauer gesagt, wenn gewisse Abduktoren,
Außenrotatoren und Extensoren der Hüfte nicht ausreichend
spannen. Ein typisches Beispiel hierfür sind Patienten nach
Hüftgelenksoperationen. Es braucht eine gwisse Zeit nach der
Operation, bis die entsprechenden Muskeln wieder normal arbeiten
können. Zum Unterschied zu den beiden anderen Phänomenen
kommt es nicht zu einer Verdrehung der Beinachse und das Phänomen
ist normalerweise mit entsprechendem Training zu beseitigen.
Vorteile der aktiven podologischen Einlagen
- korrigierren nicht passiv, sondern aktiv
- korrigieren die Achsen
- lassen dem Fuß Freiheit zur Bewegung
- sind sehr flexibel
- behindern den Fuß nicht in der Schrittabwicklung
- passen auch in zierliche Schuhe
Die Eckpfeiler der Stabilität
bezogen auf die Standbeinseite - in Klammer immer die wichtigsten Muskeln
- Muskeln der Fußsohle (mm. abductor hallucis und flexor hallucis)
- Muskeln am Unterschenkel (m. tibialis posterior)
- Muskeln am Oberschenkel (m. vastus medialis)
- Muskeln am Gesäß (mm. glutaeus medius und minimus, m. pririformis)
- Bauchmuskeln (m. obliquus internus abdominis der Gegenseite und m. obliquus externus abdominis der gleichen Seite)
- Muskeln am Rücken (m.
trapezius pars ascendens auf der Spielbeinseite und über m.
latissimus dorsi und fascia thorakolumbalis zurück zum Becken)
Welche Probleme können daraus
entstehen?
- Metatarsalgien
- Fußwurzelblockaden
- Tibialis posterior Syndrom
- Achillodynien
- Chondropathia patellae
- Meniscusbeschwerden
- Schleimbeutelentzündungen am Trochanter major
- ISG-Blockaden
- Bandscheibenleiden
- Blockanden in der BWS und HWS
- vorzeitige Gelenksknorpelabnützung
- Muskel- und Bandschmerz
Ablauf der Anpassung von aktiven
podologischen Einlagen
- Messung der Fußdruckverteilung
im Gehen und Beurteilung der Veränderungen (siehe Fußdruckmessung)
- Videoaufnahme im Gehen (oder Laufen) mit Markern am Rücken und an den Beinen (siehe Videoanalyse)
- Beurteilung der Achsenabweichungen
- Einstellung der "Spur"
durch anbringen entsprechender Unterlagekeile auf der Fußsohle
(mit Klettbändern fixiert). Die Keile werden so lange durch
erneutes gehen über die elektronische Fußdruckmessplatte
verändert, bis das beste Ergebnis zu verzeichnen ist.
- Videoaufnahme des Ganges mit den
entspechenden Keilen unter den Füßen und Beurteilung
der Veränderung der Achsen und der Haltung.
- Anfertigen der entsprechenden Einlagen
durch einen Orthopädie - Schuhmachermeister.
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